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Orientierungstage

Häufig werden an weiterführenden Schulen in der Mittelstufe dreitägige „Tage der Orientierung“ oder „Besinnungstage“ im Rahmen einer Schülerfahrt durchgeführt. Diese Fahrt wird oft von den Fachschaften Religionslehre und/oder der Fachschaft Ethik organisiert.

Die Programmpunkte an den Tagen der Orientierung können von externen Partnern (z. B. Pädagogen, Psychologen, Coaches, Religions- oder Sozialpädagogen etc.) durchgeführt oder von den Lehrkräften selbst gestaltet werden. Zahlreiche Häuser insbesondere von kirchlichen Trägern bieten einen besonderen Rahmen, entsprechende Räumlichkeiten und die Erfahrung und Expertise an.

Im Folgenden ist ein möglicher schematischer Ablauf einer dreitägigen Schülerfahrt organistert von der Fachschaft Religion aufgelistet. Dabei ist zu beachten, dass bei der Durchführung der Tage bzw. des exemplarischen Programms grundlegende Maßgaben hinsichtlich religiöser Veranstaltungen zu berücksichtigen sind.

Erster Tag

Material: Bingo-Vorlage
 

Anleitung: Finde eine Person, die…

Vorbereitung eines Briefes, den die Schülerinnen und Schüler an sich in der Zukunft schreiben.


Material: Briefkuverts, Briefpapier


Anleitung: 

„Wählt eine Adresse, unter der ihr in drei/vier Jahren noch erreicht werdet, und klebt sie auf ein großes A4-Kuvert. In dieses Kuvert packt ihr über die kommenden beiden Tage hinweg alles Material. In drei/vier Jahren bekommt ihr das Kuvert dann zugestellt und seht, was ihr heute einmal werden wolltet…“

Material: passende Bildkarten, Postkarten oder Fotos


Anleitung: 

„Welches Bild beschreibt deine größte Stärke?“
„Stelle dich dazu mit Namen und Alter vor und erkläre die Stärke und den Bezug zum gewählten Bild.“

Material: 

Viel Platz, ggf. Yoga-Matten oder weicher Teppichboden, ggf. Musik zur Entspannung, bequeme Kleidung

Anleitung: 

Zunächst sollte eine kurze Einführung in die Meditation erfolgen:
Was bedeutet Meditation? Was ist das Ziel? Wie meditiere ich? Weshalb ist Achtsamkeit wichtig? 

Z. B.: Meditation ist eine Praxis, die darauf abzielt, den Geist zu beruhigen, die Konzentration zu fördern und ein tieferes Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment zu entwickeln. Sie hat ihre Wurzeln in verschiedenen spirituellen und philosophischen Traditionen und wird heute weltweit zur Stressbewältigung, persönlichen Entwicklung und als Methode zur Förderung der Achtsamkeit genutzt. Das Hauptziel der Meditation ist es, innere Ruhe und Klarheit zu finden. Dabei geht es nicht darum, Gedanken komplett auszuschalten, sondern vielmehr darum, sie bewusst wahrzunehmen, ohne sich von ihnen mitreißen zu lassen. Viele Menschen meditieren, um Stress zu reduzieren, ihre Selbstwahrnehmung zu stärken oder einfach einen Moment der Stille in ihren Alltag zu integrieren.

Wie meditiere ich?

Es gibt verschiedene Meditationsformen, doch eine einfache Methode für den Einstieg ist die Atemmeditation: Bequeme Haltung einnehmen – Setze dich aufrecht hin, entweder auf ein Kissen oder einen Stuhl. Atmung beobachten – Konzentriere dich auf deinen Atem, spüre, wie die Luft ein- und ausströmt. Gedanken loslassen – Wenn Gedanken aufkommen, beobachte sie, ohne sie zu bewerten, und kehre sanft zur Atmung zurück. Dauer steigern – Beginne mit wenigen Minuten pro Tag und steigere die Zeit allmählich.

Achtsamkeit bedeutet, den gegenwärtigen Moment bewusst wahrzunehmen, ohne zu urteilen. Sie hilft dabei, Stress abzubauen, die emotionale Resilienz zu stärken und bewusster zu leben. Wer achtsam ist, nimmt seine Umgebung, seine Gedanken und Gefühle klarer wahr, ohne sich von ihnen überwältigen zu lassen. Die Durchführung kann von einer Lehrkraft angeleitet oder durch ein Video begleitet werden.

Anschließend: angeleitete Zeitreisen-Meditation

Jeder Schüler, jede Schülerin erhält ein Stationen-Plakat in DIN A3, welches in der nächsten Stunde gestaltet werden soll.


Material: DIN A3 Plakate


Anleitung: 

Ihr habt eine Stunde Zeit, in den Sprechblasen (nicht daneben, dort werden die Kommentare ergänzt) auf eurem Stationen-Plakat zusammenzufassen, was die jeweilige Station eures Lebens für euch ausmacht. Gerne kreativ: mit einem Motto, einem Vers aus einem Lied, der Bibel, einem Bild…
Geht dazu bitte ganz alleine an einen Ort, an dem ihr wirklich ungestört seid. Nicht zu zweit in denselben Raum.

Die Stationen-Plakate werden an Pinnwänden ausgestellt. Jede erhält 7 kleine Post-It-Sticker, mit denen er die ausgestellten Pläne kommentiert.
Danach findet eine Feedbackrunde statt. „Wie fandet ihr die Aufgabe?“
„Wie ging es euch damit, andere Plakate zu kommentieren?“:
Hinweis: Das Plakat mit den Post-Its darauf, kommt in den Brief an sich.

Material: Zettel mit unterschiedlichen Impulsen


Anleitung: 

Die Schülerinnen und Schüler erhalten Zettel, auf denen sie begonnene Sätze („Der Psalm löst in mir aus…“, „Das Verhältnis von Gott und Mensch wird darin beschrieben als…“) bis zum nächsten Abend, in Vorbereitung auf den Gottesdienst, ausfüllen sollen.

Material: 

Perlen und Schnüre, entsprechende Zahl an Mediationskerzen.
Perlen des Glaubens, nach Martin Lönnebo sind eine Gebetskette, die man als Armband tragen kann. Dieser alltägliche Begleiter soll dem Träger bzw. der Trägerin dabei helfen, den eigenen Glauben fassbar zu machen. Dazu werden 18 Perlen aufgefädelt.


Vorbereitung: 

Meditationskerzen in Form einer Gebetskette aufreihen und anzünden. Im Anschluss wird eine geleitete Meditation mit Musik zu den ersten neun Perlen abgehalten.

Dritter Tag

vor dem Frühstück

Die Schülerinnen und Schüler werden dazu in Dreiergruppen eingeteilt. Drei Dreiergruppen bereiten je einen Teil eines Psalms 139 als Predigt vor. Dies kann in Form von Theater, Pantomime, Tanz etc.) geschehen
Eine Musikgruppe bereitet drei bis vier Lieder vor.
Die Liturgiegruppe kümmert sich um den Ablauf und bereitet die Impulse zu den Gedenkzetteln von Tag 1, die Wortsammlung von Tag 2 und Kerzen sowie einen Altar vor.

Feiern eines gemeinsamen Gottesdienstes

mit einer Rückschau auf das Erlebte und mögliche Erkenntnisgewinne

Zweiter Tag

Material: 

Zettel mit persönlichen Fragen und Gruppennummern


Anleitung: 

Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten in Kleingruppen (4-6 Personen) möglichst tiefgründige Antworten zu jeweils einer Frage. Dazu zieht jede Person eine persönliche Frage mit einer Gruppennummer, die diese Person damit ihrer Gruppe zuweist. Innerhalb einer Gruppe gibt es damit 4-6 verschiedene Fragen, über die nun (ca. 60 Minuten lang) diskutiert wird. Dabei ist jede Person „Anwalt ihrer Frage“ und setzt sich dafür ein, dass diese ausreichend Raum in der Diskussion bekommt. Im Anschluss stellt jeder seine Frage im Plenum und die erarbeiteten Impulse kurz vor. Im Anschluss wird ca. drei Minuten (abhängig von der Teilnehmerzahl) im Plenum über die Frage diskutiert, sodass auch die anderen Schülerinnen und Schüler der anderen Gruppen ihre Gedanken zu dieser Frage äußern können.


Hinweis: 

Die Schülerinnen und Schüler sollten aufgefordert werden, Formulierungen mit „man“ zu vermeiden, und stattdessen wirklich ihre eigenen Gedanken zu formulieren.

Material: 

Gedicht von Friedrich Bonhoeffer, Fragebogen zu Selbst- und Fremdwahrnehmung


Anleitung: 

Die Lehrkraft oder eine Schülerin bzw. ein Schüler trägt ein Gedicht von Friedrich Bonhoeffer aus seiner Zeit in der Haftanstalt Berlin-Tegel vor:
„Wer bin ich? Sie sagen mir oft, ich träte aus meiner Zelle gelassen und heiter und fest … Wer bin ich? Sie sagen mir auch, ich trüge die Tage des Unglücks gleichmütig lächelnd und stolz … Bin ich das wirklich, was andere von mir sagen? Oder bin ich nur das, was ich selbst von mir weiß?“
Die Bedeutung von Selbst- und Fremdwahrnehmung wird erläutert und ein Fragebogen zur Selbst- und Fremdeinschätzung ausgeteilt. Dieser wird durch Vorfalten in drei Spalten aufgeteilt. Es werden Zweierteams aus Schülerinnen bzw. Schülern gebildet, die sich möglichst gut kennen.
Jeder füllt seine eigene Selbsteinschätzung (linke Spalte) aus, faltet das Blatt und gibt es an die Partnerin bzw. den Partner weiter. Dieser füllt in der mittleren Spalte die Fremdwahrnehmung aus und gibt das Blatt anschließend zurück. Nun werden die Einschätzungen in der dritten Spalte abgeglichen, inwieweit sie gar nicht (1) oder völlig (5) übereinstimmen. Im gemeinsamen Gespräch werden die Einschätzungen besprochen.

Material: Karton, verschiedene Bastelmaterialien

Anleitung: 

Der Karton soll das Leben der Schülerinnen und Schüler darstellen – einerseits von außen, andererseits von innen. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Später werden die Kartons in den Kleingruppen vom Vormittag vorgestellt, besprochen und gedeutet,

Die Kartons werden auf Tischen ausgestellt, begutachtet und im Anschluss besprochen. Dabei wird je ein Karton von den Mitschülerinnen und Mitschülern besprochen, beurteilt und hinterfragt. Im Anschluss darf „die Künstlerin“ bzw. „der Künstler“ selbst dazu Stellung nehmen.

In verschiedenen Gruppenzusammensetzungen (Gruppengröße steigert sich durch Zusammenschluss von je zwei Kleingruppen) muss man sich auf eine bestimmte Anzahl der Begriffe einigen (4, 8, 12). Am Ende gibt es zwei große Gruppen, die die verbleibenden Begriffe auf Plakaten darstellt und der anderen Gruppe vorstellt und mit dieser diskutiert. Am Ende einigt man sich auf vier Begriffe (z. B. für Gott: Geborgenheit, Schöpfer und für Mensch: Wunder, Verantwortungsträger).

(zweiter Teil) mit Musik und Impulsen, danach offene Meditation.