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Politische Bildung und Erinnerungsorte

Schülerfahrten zu Orten der politischen Bildung und des historischen Gedenkens leisten einen zentralen Beitrag zur Werteerziehung und Demokratieförderung. Sie ermöglichen den Schülerinnen und Schülern eine unmittelbare Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen und politischen Prozessen und vertiefen damit das im Unterricht erworbene Wissen. Die Begegnung mit Erinnerungsorten stärkt das Geschichtsbewusstsein, fördert Empathie und Verantwortungsbereitschaft und trägt dazu bei, demokratische Grundhaltungen sowie eine aktive Erinnerungskultur zu entwickeln.

Projekt „mehrWERT Demokratie“ an vielen Standorten des Bayerischen Schullandheimwerks e.V. (BSHW)

Das Projekt „mehrWERT Demokratie“ fördert die politische Bildung junger Menschen in Bayern und zielt darauf ab, demokratische Werte und Engagement zu stärken. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und junge Erwachsene. Ziel ist es, ein vertieftes Verständnis für demokratische Werte zu vermitteln und die Bereitschaft zu fördern, sich aktiv für die Demokratie einzusetzen. Das Programm basiert auf einem Dreiklang, der folgende Aspekte umfasst: 

  • Werte der Demokratie: Die Teilnehmenden setzen sich mit den grundlegenden Werten und Prinzipien der Demokratie auseinander.
  • Gefährdungen der Demokratie: Es werden aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie Extremismus und soziale Ungleichheit thematisiert.
  • Engagement für die Demokratie: Die Teilnehmenden lernen, wie sie sich aktiv in demokratische Prozesse einbringen können. 

Das Projekt bietet verschiedene Kursformate zu unterschiedlichen Themen an, von politischen Handlungsfeldern bis hin zu aktuellen gesellschaftlichen Kontroversen. Die Hauptlernorte sind die bayerischen Schullandheime. Dort können entsprechende Kurse gebucht werden. Nähere Informationen u. a. zu möglichen Lernorten finden sie unter: www.mehrwert-demokratie.de.


Bestimmte Städte sind besonders für politische Bildung geeignet. Dies sind insbesondere die Hauptstädte von Ländern und Staaten sowie Städte mit Institutionen der Europäischen Union. Einige davon sind im Folgenden aufgeführt:

Berlin – Das politische Herz der Bundesrepublik

Eine Berlinfahrt ist fester Bestandteil des Fahrtenprogramms vieler weiterführender Schulen und bietet die Möglichkeit, bedeutende historische Orte, Museen und Gedenkstätten zu besuchen sowie die Arbeit politischer Institutionen vor Ort mitzuerleben. Auch der Besuch einer kulturellen Abendveranstaltung (z. B. Theater oder Musical) bereichert jede Berlinfahrt.

Im Folgenden wird eine Auswahl möglicher Exkursionen und Besuchsziele während einer Berlinfahrt überblicksartig dargestellt. Diese stellt jedoch nur einen Teil aller Angebote dar und erhebt damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Weitere Tipps zu Angeboten für Jugendliche finden sie beispielsweise auch auf dem Reiseportal der Stadt Berlin. Einen Überblick über Museen, Schlösser und Gedenkstätten in Berlin gibt das Museumsportal Berlin.

Für Studienfahrten nach Berlin kann finanzielle Unterstützung bei der oder dem Bundestagsabgeordneten des jeweiligen Wahlkreises beantragt werden. Auch der Bundesrat gewährt bei Erfüllen bestimmter Voraussetzungen Fahrtkostenzuschüsse für Besuchergruppen des Bundesrates.

Politische Institutionen

Der Bundestag stellt ein breites Angebot für Schulklassen unterschiedlicher Jahrgangsstufen – beginnend mit der 7. Jahrgangsstufe – zur Verfügung. Informationen zum Ablauf und zu Anmeldemodalitäten finden Sie auf der Homepage des Deutschen Bundestags. Zudem kann der Besuch des Bundestags auf Einladung einer bzw. eines Abgeordneten erfolgen. Wenden Sie sich hierzu direkt an das Wahlkreisbüro Ihrer bzw. Ihres Wahlkreisabgeordneten.

Der Besucherdienst des Bundesrats bietet unter anderem eine Führung durch das Gebäude mit anschließendem Rollenspiel, in dem die Schülerinnen und Schüler eine Plenarsitzung simulieren, an. Weitere Informationen zu Terminen, Ablauf und Anmeldemodalitäten finden Sie auf der Homepage des Bundesrats. Möglichkeiten zur finanziellen Unterstützung finden Sie im Menüpunkt „Finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten“.

Historische Museen

Im Mittelpunkt der Dauerausstellung „Topographie des Terrors“ stehen die zentralen Institutionen von SS und Polizei im „Dritten Reich“ sowie die von ihnen europaweit verübten Verbrechen. Es werden Führungen im Innen- und Außenbereich angeboten. Mehr Informationen gibt es auf den Seiten von Topographie des Terrors.

Der einzige denkmalgeschützte Flughafen der Welt beeindruckt durch seine monumentale Architektur und spiegelt die wechselvolle Geschichte Berlins wider. Es werden verschiedene Gruppenführungen angeboten. Mehr Informationen zum Mythos Tempelhof.

Der Verein „Berliner Unterwelten e. V. – Gesellschaft zur Erforschung und Dokumentation unterirdischer Bauten“ bietet zahlreiche Führungen durch die Berliner Unterwelten mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten an. Informationen zu den Führungen gibt es auf den Seiten der Berliner Unterwelten.

Das Deutsche Historische Museum ist Deutschlands nationales Geschichtsmuseum und eines der größten Geschichtsmuseen der Welt. Informationen zu Ihrem Besuch sowie den umfangreichen Bauarbeiten finden Sie auf der Homepage des Museums.

Die Parlamentshistorische Ausstellung des Deutschen Bundestages im Deutschen Dom zeigt die historische Entwicklung des Parlamentarismus in Deutschland. Sie widmet sich vorrangig jenen Epochen, in denen die wesentlichen Grundlagen für die politische Ordnung der Bundesrepublik Deutschland gelegt worden sind. Informationen finden sich auf den Seiten des Deutschen Bundestags.

Das DDR-Museum bietet „Geschichte zum Anfassen“ für Jugendliche. Hier wird ein breites Spektrum an Führungen, die sowohl im Museum als auch in der umliegenden Umgebung stattfinden, angeboten. Weitere Informationen zu Anmeldemodalitäten und möglichen thematischen Schwerpunkten finden Sie auf der Homepage des Museums.

Der „Checkpoint Charlie“ war der wohl bekannteste Grenzübergang in Berlin. Anhand zahlreicher Exponate verdeutlicht das Museum, wie sich der Grenzschutz am Checkpoint Charlie entwickelte und veränderte. Zudem erzählen Ausstellungsstücke von erfolgreichen oder gescheiterten Fluchten, etwa mit einem gepanzerten Fluchtauto oder einem Miniatur-U-Boot mit Fahrradmotor. Informationen zu Führungen gibt es auf der Seite des Mauermuseums.

Die Ausstellung „Ort der deutschen Teilung“ zeigt am historischen Ort, wie es zur Gründung der zwei deutschen Staaten und zum Bau der Berliner Mauer kam, wie die Zoll- und Passkontrollen im Tränenpalast und die Überwachung am Grenzübergang Friedrichstraße funktionierten. Im Tränenpalast können die Besucherinnen und Besucher den Ablauf der Grenzabfertigung nachvollziehen und durch eine Original-Passkontrollkabine gehen. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die persönlichen Geschichten der Menschen, die die deutsche Teilung am eigenen Leib erlebt haben. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Museums.

Das Humboldt Forum ist ein Universalmuseum, das ein vielfältiges Spektrum an teilweise wechselnden Ausstellungen zeigt. Neben anderen ist hier beispielsweise das Ethnologische Museum untergebracht. Angebote für Schülergruppen werden dem aktuellen Ausstellungsprogramm angepasst und fortwährend aktualisiert. Einen Überblick über aktuelle Workshops und Führungen für Gruppen finden Sie auf der Homepage des Humboldt Forums.

Das Jüdische Museum Berlin befasst sich in einer Dauerausstellung sowie wechselnden Sonderausstellungen und Veranstaltungen mit jüdischer Geschichte und Gegenwart. Zur Vorbereitung eines Besuchs stellt das Jüdische Museum zahlreiche Materialien und Dokumente zur Verfügung. Weitere Informationen zu einem Besuch im Jüdischen Museum sowie zu aktuellen Themenschwerpunkten und Projekten für Jugendliche finden Sie auf der Homepage des Museums.

Die Dauerausstellung „Wie aus Feinden Freunde wurden“ dokumentiert die Kooperationen und Schwierigkeiten zwischen den drei Westmächten während ihrer fast 50-jährigen Präsenz in Berlin. Zahlreiche Originalobjekte erzählen von den ersten Jahren der Besatzung, von der sowjetischen Blockade, dem Kalten Krieg in Berlin und schließlich der Deutschen Einheit – alles unter dem Blickwinkel der Alliierten. Informationen zu Führungen und Workshops finden Sie auf der Seite des Alliierten-Museums.

Gedenkstätten

Die Gedenkstätte umfasst das Denkmal in Form eines Stelenfeldes sowie den Ort der Information, an dem neben einer Dauerausstellung auch wechselnde Sonderausstellungen gezeigt werden. Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas bietet verschiedene Führungen und Workshops für Gruppen sowie ein breites Spektrum an Online-Ausstellungen, die in der Vor- oder Nachbereitung des Besuchs genutzt werden können. Weitere Informationen sowie ein Online-Buchungsformular finden Sie hier.

Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand ist ein Ort der Erinnerung, der politischen Bildungsarbeit, des aktiven Lernens, der Dokumentation und der Forschung. Mit einer umfangreichen Dauerausstellung, wechselnden Sonderausstellungen und einem vielfältigen Veranstaltungs- und Veröffentlichungsangebot informiert sie über den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Die Gedenkstätte will zeigen, wie sich einzelne Menschen und Gruppen in den Jahren 1933 bis 1945 gegen die nationalsozialistische Diktatur gewehrt und ihre Handlungsspielräume genutzt haben. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Gedenkstätte: Gedenkstätte Deutscher Widerstand.

Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit informiert über die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern während der NS-Zeit. Schulklassen können an Führungen, Workshops und speziellen Bildungsprogrammen teilnehmen, die das Thema Zwangsarbeit, Ausbeutung und Widerstand aufbereiten. Außerdem stehen digitale Materialien und Online-Ausstellungen für die Vor- oder Nachbereitung des Besuchs zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage: Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit.

Die Gedenkstätte Berliner Mauer bietet ein breites pädagogisches Angebot für Schülergruppen unterschiedlicher Jahrgangsstufen. Einen Überblick über die verschiedenen Angebote und Touren finden Sie auf der Homepage der Gedenkstätte Berliner Mauer.

Die Gedenkstätte am Ort des ehemaligen Untersuchungsgefängnisses der Staatssicherheit bietet Führungen für Schulklassen über das Gelände und durch die ehemalige Haftanstalt. Diese werden teilweise von Zeitzeuginnen und -zeugen durchgeführt. Darüber hinaus stellt die Gedenkstätte ein breites pädagogisches Angebot zur Verfügung. Weitere Informationen zu Ihrem Besuch sowie ein Online-Anmeldeformular finden Sie auf der Homepage der Gedenkstätte.

Die Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen informiert über das Konzentrationslager, das hier von 1936 bis 1945 und eines der größten Konzentrationslager auf deutschem Reichsgebiet war. Informationen zu Führungen und weiteren Bildungsangeboten finden Sie auf der Homepage der Gedenkstätte.

Das Haus der Wannseekonferenz ist ein historischer Ort, an dem die NS-Führung 1942 die „Endlösung der Judenfrage“ koordinierte. Die Gedenkstätte bietet Schulgruppen Führungen, Workshops und pädagogische Programme, die den Holocaust, die Planung und Organisation des Völkermords sowie die Rolle der beteiligten Institutionen thematisieren. Digitale Angebote und Materialien zur Vor- und Nachbereitung des Besuchs sind ebenfalls verfügbar. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage: Haus der Wannseekonferenz.


Studienfahrt nach Straßburg: Europa hautnah erleben

Eine Studienfahrt nach Straßburg bietet Schülerinnen und Schülern die einzigartige Möglichkeit, europäische Politik hautnah zu erleben und sich mit der reichen Geschichte und Kultur des Elsass auseinanderzusetzen. Als Sitz wichtiger europäischer Institutionen und mit seiner geschichtsträchtigen Altstadt ist Straßburg ein idealer Ort für politische Bildung, der zugleich kulturelle Besonderheiten und historische Kontexte vermittelt.

Politische Institutionen

Besuche des Europäischen Parlaments im Rahmen einer Schülerfahrt nach Straßburg kann für die Schülerinnen und Schüler sehr bereichernd sein. Schülergruppen können das Besucherzentrum „Parlamentarium Simone Veil“ erkunden oder an einer Führung teilnehmen, um Einblicke in die Arbeit des Parlaments zu erhalten. Bei Plenarsitzungen ist oft ein Besuch der Tribüne möglich, um die Debatten live mitzuerleben und die Funktionsweise der europäischen Gesetzgebung zu verstehen. Die Programme sind auf unterschiedliche Altersgruppen zugeschnitten und fördern das Verständnis für die europäische Demokratie. Weitere Informationen finden Sie hier.

Der Europarat mit Sitz im Palais de l’Europe in Straßburg setzt sich für Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Europa ein. Eine Führung durch das Gebäude vermittelt Einblicke in seine Aufgaben und Arbeitsweise. Schülerinnen und Schüler erfahren, wie intergouvernementale Zusammenarbeit zum Schutz grundlegender Werte beiträgt. Weitere Informationen finden Sie hier.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, ebenfalls in Straßburg ansässig, überwacht die Einhaltung der Europäischen Menschenrechtskonvention. Er entscheidet über Beschwerden von Einzelpersonen oder Staaten und trägt damit zum Schutz individueller Rechte bei. Ein Besuch ermöglicht es, die Bedeutung des Gerichtshofs für den Rechtsstaat in Europa nachzuvollziehen. Weitere Informationen finden Sie hier.

Museen

Das Museum bietet eine umfassende Darstellung der Stadtgeschichte, von ihren Anfängen als römische Siedlung über die freie Reichsstadt bis hin zur europäischen Hauptstadt der Gegenwart. Es ist ideal, um die politische, soziale und kulturelle Entwicklung Straßburgs im Herzen Europas zu verstehen. Die Ausstellungen umfassen archäologische Funde, Kunstwerke, Karten und historische Dokumente, die die vielschichtige Identität der Stadt beleuchten. Weitere Informationen finden Sie hier.

Hier erhalten Schülerinnen und Schüler authentische Einblicke in das traditionelle elsässische Leben, die Volkskunst und die regionalen Bräuche vergangener Jahrhunderte. Das Museum ist in mehreren historischen Fachwerkhäusern untergebracht und präsentiert eine beeindruckende Sammlung von Möbeln, Keramik, Trachten und Werkzeugen, die den Alltag der elsässischen Bevölkerung lebendig werden lassen. Es vermittelt ein tiefes Verständnis für die kulturelle Identität dieser einzigartigen Region an der deutsch-französischen Grenze. Weitere Informationen finden Sie hier.


Studienfahrt nach Brüssel: Europäische Politik hautnah erleben

Eine Studienfahrt nach Brüssel ermöglicht Schülerinnen und Schülern, zentrale europäische Institutionen direkt zu erleben und die Arbeit der Europäischen Union kennenzulernen. Sie eröffnet die Möglichkeit, politische Prozesse auf supranationaler Ebene zu verstehen und die Bedeutung europäischer Zusammenarbeit zu reflektieren.

Politische Institutionen

Der Besuch der Europäischen Kommission vermittelt praxisnah, wie europäische Gesetze vorbereitet und umgesetzt werden. Schulgruppen erhalten Informationen über Entscheidungsprozesse und die Aufgaben der Kommissarinnen und Kommissare. Weitere Informationen finden Sie hier.

Beim Besuch des Rates können Schülerinnen und Schüler den Ablauf der Sitzungen sowie die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten kennenlernen. Führungen erläutern die Entscheidungsfindung und die Bedeutung des Rates für die europäische Politik. Weitere Informationen finden Sie hier.

Das Parlamentarium bietet interaktive Ausstellungen und Medienstationen, die die Arbeit des Europäischen Parlaments veranschaulichen. Schulgruppen können Debatten auf der Besuchertribüne verfolgen und so die europäische Gesetzgebung direkt nachvollziehen. Weitere Informationen finden Sie hier.


Studienfahrt nach München: Weltstadt mit Herz

Eine Studienfahrt nach München bietet Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, sich intensiv mit der Rolle der Stadt als Landeshauptstadt Bayerns, ihrer prägenden Geschichte unter den Wittelsbachern und als „Hauptstadt der Bewegung“ im Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Zudem können sie die Spuren jüdischen Lebens in München entdecken. Die Metropole verbindet historische Tiefe mit lebendiger Kultur und politischer Bildung.

Bayerischer Landtag im Maximilianeum

Das Maximilianeum, ein beeindruckendes historisches Gebäude, ist der Sitz des Bayerischen Landtags. Hier erhalten Schülergruppen spannende Einblicke in die Landespolitik, die parlamentarischen Abläufe und die Gesetzgebung eines Bundeslandes. Führungen vermitteln die Aufgaben der Abgeordneten und die Funktionsweise der bayerischen Demokratie. Ein Besuch ermöglicht es, die Prozesse der Landespolitik hautnah zu erleben und die politische Mitbestimmung zu verstehen. Besonders interessant sind die Besucherangebote explizit für Schulen, die hier zu finden sind.

Historische Plätze und Museen

Wie kaum eine andere deutsche Stadt ist die bayerische Landeshauptstadt München mit der Entstehung und dem Aufstieg des Nationalsozialismus verbunden. Die ideologischen und organisatorischen Wurzeln der NS-Bewegung liegen hier, und in dieser Stadt konnte sich die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) zu einer politischen Kraft entwickeln und ihre Macht festigen. Aus einer anfänglich marginalen Gruppierung im rechtsradikal-völkischen Umfeld avancierte die NSDAP bis zu den Reichstagswahlen 1932 zur stärksten Partei Deutschlands, welche 1933 die bereits geschwächte Weimarer Republik ohne nennenswerten Widerstand zerstören konnte. Verschiedene Orte unterstützen die Reflexion über das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte:

  • NS-Dokumentationszentrum München: Das Dokumentationszentrum thematisiert die Geschichte Münchens als „Hauptstadt der Bewegung“, den Aufstieg des Nationalsozialismus und seine Verbrechen. Es setzt sich kritisch mit der Rolle der Stadt auseinander und fördert die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit. Angebote für Schulklassen erleichtern das Verständnis für die Mechanismen von Diktatur und Verfolgung. Weitere Informationen sind hier zu finden.
  • Königsplatz und Umgebung: Dieser historische Platz war Schauplatz nationalsozialistischer Propaganda und Aufmärsche. Die neoklassizistische Architektur des Königsplatzes wurde vom NS-Regime gezielt instrumentalisiert, um Macht und Größe zu demonstrieren. Eine geführte Erkundung des Platzes und seiner umliegenden Gebäude (z. B. der ehemalige „Führerbau“) verdeutlicht, wie Architektur und öffentlicher Raum für politische Zwecke missbraucht wurden. Dieser Ort macht „München unter dem Hakenkreuz“ greifbar und regt zur Reflexion an.

Am 9. November 2003 wurde der Grundstein für das neue Jüdische Gemeindezentrum in München gelegt, am 9. November 2006 wurde die Hauptsynagoge „Ohel Jakob“ eröffnet. Damit kehrte die Jüdische Gemeinde 68 Jahre nach der Zerstörung ihrer früheren Hauptsynagoge in das Zentrum der Stadt zurück.

Die Jüdische Gemeinde versteht das Zentrum als offenen Ort der Information und Begegnung. Führungen in der Hauptsynagoge werden regelmäßig angeboten. Zudem ist das Jüdische Museum als Teil des Jüdischen Zentrums München für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet Einblicke in Geschichte und Gegenwart jüdischen Lebens. Weitere Informationen sind hier zu finden. 

Die Münchner Residenz war die Stadtresidenz der Wittelsbacher, also der bayerischen Herzöge, Kurfürsten und Könige. Der Gebäudekomplex umfasst unter anderem Prunksäle, die Schatzkammer und die königlichen Appartements und bietet einen historischen Überblick über die Entwicklung des bayerischen Herrscherhauses über mehrere Jahrhunderte. Die Residenz ist ein bedeutender Ort zur Erforschung der Geschichte der Wittelsbacher und Bayerns. Weitere Informationen sind hier zu finden.

Die barocke Sommerresidenz der Wittelsbacher zählt zu den größten Königsschlössern Europas. Umgeben von einem weitläufigen Schlosspark mit kleineren Schlösschen und Kanälen, vermittelt Nymphenburg einen Eindruck vom höfischen Leben und der Baukunst der Wittelsbacher. Ein Besuch des Schlosses und des Marstallmuseums vertieft das Verständnis für die Dynastie und ihre kulturellen Einflüsse auf Bayern. Weitere Informationen sind hier zu finden.

Das Museum beherbergt eine der reichsten Kunst- und Kultursammlungen Europas mit einem Schwerpunkt auf bayerischer Geschichte und Kunsthandwerk. Es bietet Möglichkeiten, die Kulturgeschichte Bayerns und die Epochen der Wittelsbacher Herrschaft zu beleuchten. Von mittelalterlichen Skulpturen bis hin zu Jugendstil-Exponaten wird die Vielfalt der bayerischen Identität anschaulich präsentiert und die Rolle der Wittelsbacher als Kunstmäzene deutlich. Weitere Informationen finden Sie hier.