Vorbereitung von Schülerfahrten 
								 
							 
 
Für das Gelingen einer Schülerfahrt ist eine durchdachte und frühzeitige Planung wichtig. Nachfolgende Aspekte und Hinweise können bei der Vorbereitung einer Fahrt hilfreich sein:
Um das Fahrtenprogramm für ein Schuljahr beschließen zu können, müssen für die verschiedenen Fahrten bereits die teilnehmende Schülergruppe (z. B. Klasse, Kurs, Wahlfachgruppe etc.) sowie die Dauer, das örtliche Ziel und die ungefähren Kosten für die Begleitpersonen feststehen. Eine grobe Kalkulation der Kosten ist notwendig, damit die Schulleitung prüfen kann, ob die Schülerfahrt durch das Budget für die Reisekosten der Lehrkräfte abgedeckt werden kann. Zusätzlich müssen die pädagogischen und didaktischen Ziele (z. B. Sommersport, religiöse Bildung etc.) konkretisiert sein.
Hinweise zum Verfahren beim Beschluss des jährlichen Fahrtenprogramms finden sich unter Fahrtenprogramm.
Neben den Punkten, die bereits vor Beschluss des Fahrtenprogramms entschieden werden müssen, gilt es, den genauen Zeitpunkt und die Anzahl sowie die konkreten Begleitpersonen (Lehrkräfte oder sonstige Begleitpersonen) festzulegen. Ferner müssen eine Unterkunft und Verkehrsmittel gebucht sowie ein inhaltliches Programm gestaltet werden. Mögliche Umsetzungsbeispiele zu letztem Punkt finden sich unter Impulse zur Programmgestaltung. Es empfiehlt sich, zusammen mit den anderen Begleitpersonen einen Zeitplan für die Organisation aufzustellen und eine Aufgabenverteilung vorzunehmen. Im Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen sollten außerdem – soweit nicht ohnehin bekannt – Informationen zur Gruppendynamik bzw. zu den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern eingeholt werden. Wichtig sind u. a. Informationen zu besonderen Bedarfen bzw. Bedürfnissen infolge von Behinderungen, Krankheiten, Beeinträchtigungen o. Ä. einzelner Schülerinnen und Schüler sowie mögliche Unterstützungsbedarfe einzelner Erziehungsberechtigter z. B. finanzieller Art.
Rechtzeitig vor Fahrtbeginn muss jede Lehrkraft, die die Schülerfahrt begleitet, einen Dienstreiseantrag bei der bzw. dem für sie zuständigen Vorgesetzten stellen. Das Formular „R001 Genehmigungsantrag“ ist im Formularcenter Reisekosten des Landesamts für Finanzen zu finden.
Sofern Schulsozialpädagoginnen und Schulsozialpädagogen im Programm „Schule öffnet sich“ eine Fahrt begleiten, ist das Verfahren analog zu jenem der Lehrkräfte (Dienstreiseantrag, Erstattungsantrag bzgl. Reisekosten).
Je nach Verfahrensabläufen an der Einzelschule wird die Abwesenheit der Begleitpersonen in den Vertretungsplan übernommen. Dabei sind die individuellen schulischen Abläufe bei Abwesenheiten von Lehrkräften und sonstigem Personal zu beachten.
Nach Ablauf der Frist für die Erziehungsberechtigten für die Überweisung der Kosten für die Schülerfahrt werden die Zahlungseingänge überprüft und ggf. Erziehungsberechtigte an die Überweisung erinnert.
Damit die Schulleitung weiß, wo sich die Reisegruppe aufhält und wie die Lehrkräfte zu erreichen sind, sollen diese Daten (Adresse und Telefonnummer der Unterkunft und Telefonnummer der Begleitpersonen) vor der Fahrt bei der Schulleitung hinterlegt werden. Bezüglich der Verwendung von privaten Endgeräten durch Begleitpersonen auf einer Schülerfahrt sind folgende Regelungen zu beachten. (https://www.km.bayern.de/gestalten/digitalisierung/datensicherheit/private-endgeraete-im-dienstgebrauch).
Laut Ziff. 4.3 Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus „Durchführungshinweisen zu Schülerfahrten“ vom 9. Juli 2010 muss zumindest eine der Begleitpersonen mit Maßnahmen der Ersten Hilfe vertraut sein. Bei der Ausübung von Wassersport muss mindestens eine Begleitperson rettungsfähig sein (Mindestqualifikation: Rettungsschwimmabzeichen Bronze).
Laut Ziff. 3.7 der Bekanntmachung ist ein Erste-Hilfe-Set inklusive Verbandszeug mitzuführen.
Je nach Art der Fahrt und Alter der Schülerinnen und Schüler ist eine Informationsveranstaltung für die Erziehungsberechtigten aufgrund einer anstehenden Schülerfahrt durchaus sinnvoll und daher anzuraten. Eine solche Veranstaltung lässt sich beispielsweise auch in einen allgemeinen Elternabend integrieren. Dieser Informationsabend sollte in engem zeitlichem Zusammenhang mit dem Informationsschreiben (bei dem das Einverständnis der Eltern zur Teilnahme an der Fahrt abgefragt wird) erfolgen. Wesentliche Regelungen (z. B. Handynutzungsregeln während der Fahrt) sollten hier bereits besprochen werden.
Notwendige Bausteine dieses Schreibens finden Sie unter der Rubrik „Formulare und Vorlagen“.
Besonders hervorzuheben ist, dass die Erziehungsberechtigten schriftlich aufzufordern sind, mitzuteilen, wenn ihr Kind an Vorerkrankungen leidet, regelmäßig Medikamente einnehmen muss, auf bestimmte Reize allergische Reaktionen zeigt, in seiner Gesundheit und Leistungsfähigkeit so eingeschränkt ist, dass darauf besondere Rücksicht genommen werden muss oder sonstige medizinisch notwendige Maßnahmen zu ergreifen sind. Zu Einzelheiten vgl. auch KMS „Medikamentengabe durch Lehrkräfte an Schulen“ vom 19.08.2016, II.5-BP4004.8/2/22. Entsprechendes gilt bei Informationsschreiben an volljährige Schülerinnen und Schüler.
Zudem sollten hier weitere wichtige Regelungen (z. B. Handynutzung) übermittelt und ggf. eine Packliste beigefügt werden. Es ist ratsam, die Kontaktmail bzw. Handynummer einer Begleitperson an die Eltern als Notfallkontakt zu übermitteln. Bezüglich der Verwendung von privaten Endgeräten durch Begleitpersonen auf einer Schülerfahrt sind folgende Regelungen zu beachten. (https://www.km.bayern.de/gestalten/digitalisierung/datensicherheit/private-endgeraete-im-dienstgebrauch). Da erst nach dem vollständigen Vorliegen aller Einverständniserklärungen die Schülerfahrt verbindlich gebucht werden kann und ggf. der Abschluss von Vereinbarungen hinsichtlich der Gabe von Medikamenten geprüft werden muss (vgl. KMS „Medikamentengabe durch Lehrkräfte an Schulen“ vom 19.08.2016 (Az. II.5-BP4004.8/2/22), ist ein größerer zeitlicher Vorlauf des Elternschreibens erforderlich. Gleichsam sollte den Erziehungsberechtigten genügend Zeit für die Begleichung der Kosten eingeräumt werden.
Eine Packliste für die Schülerinnen und Schüler bzw. als Bestandteil des Elternschreibens empfiehlt sich insbesondere bei Kindern und jüngeren Jugendlichen bzw. bei Schülerfahrten mit erhöhtem Gefahrenpotenzial, die das Mitsichführen von Schutzausrüstung (z. B. Fahrrad- oder Skihelm) erforderlich machen (z. B. Radwanderung, Schulskikurs, Wanderungen etc.). Mögliche Packlisten sind bei „Formulare und Vorlagen“ in diesem Portal zu finden. Gegebenenfalls kann die Packliste im Vorfeld mit den Kindern bzw. Jugendlichen im Einzelnen besprochen werden.
Insbesondere für den Bereich der Grund- Mittel- und Förderschulen wird das Erstellen und Besprechen einer Packliste bei jeder Art von Schülerfahrt angeraten.
Die Rückläufe des Elternbriefs (Einverständniserklärung zur Teilnahme an der Fahrt, Angaben zu medizinischen Erfordernissen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten…) sind zeitnah einzusammeln. Es empfiehlt sich außerdem, eine Übersicht zu Allergien, Krankheiten und Medikationen zu erstellen.
Informationen zu den Themen Medikamentengabe, medizinische Hilfsmaßnahmen und Vorgehen bei Notfällen im Verhalten bei einer Erkrankung von Schülerinnen und Schülern sind dem KMS „Medikamentengabe durch Lehrkräfte an Schulen zu entnehmen“ vom 19.08.2016 (Az. II.5-BP4004.8/2/22), zu entnehmen.
Je nach Rückmeldungen bei den im Elternbrief abzufragenden Inhalten (z. B. gesundheitliche Einschränkungen, finanzielle Schwierigkeiten etc.) müssen zusätzlich Elterngespräche geführt bzw. der Abschluss von Vereinbarungen (vgl. KMS „Medikamentengabe durch Lehrkräfte an Schulen“ vom 19.08.2016 (Az. II.5-BP4004.8/2/22)) geprüft werden. Dies kann neben der Herausforderung bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Medikamentengabe auch bei anderen Themen erforderlich sein, z. B. bei finanziellen Problemen, besonderen Essgewohnheiten, religiösen Geboten, Lebensmittelunverträglichkeiten, Bettnässern, Schlafwandlern etc.
Insbesondere um Kindern aus finanziell schlechter gestellten Familien die Teilnahme an einer Schülerfahrt zu ermöglichen, sollten alle Möglichkeiten einer finanziellen Unterstützung geprüft werden. Hinweise dazu finden sich unter Fördermöglichkeiten.
(Gruppen-)Haftpflicht- und Reiserücktrittsversicherungen sind nicht verpflichtend, der Abschluss einer (Gruppen-)Haftpflicht wird aber in der Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus „Durchführungshinweisen zu Schülerfahrten“ vom 9. Juli 2010 empfohlen. Wird keine (Gruppen-)Haftpflichtversicherung abgeschlossen, sollte den Erziehungsberechtigten der Abschluss einer privaten Haftpflichtversicherung empfohlen werden. Analog kann bei der Reiserücktrittsversicherung vorgegangen werden.
Die Kosten für diese Versicherungen tragen die Erziehungsberechtigten bzw. volljährigen Schülerinnen und Schüler und sind sinnvollerweise bereits in den Gesamtpreis der Schülerfahrt einzukalkulieren.
Zur Reduzierung der Kosten bzw. um das Preis-Leistungsverhältnis besser beurteilen zu können, sollen soweit möglich Vergleichsangebote (u.a. Unterkunft, Busanbieter…) eingeholt werden und das Ergebnis sowie die Gründe für die Auswahlentscheidung dokumentiert werden. Es ist möglich, ein anderes als das günstigste Angebot zu wählen, wenn triftige Gründe (z. B. günstigere Verkehrsanbindungen) vorliegen und diese dokumentiert werden. Bezüglich der Annahme von Freiplätzen und Vergünstigungen wird auf die Handreichung „Rechtliche Hinweise zur Annahme von Zuwendungen, insbesondere Spenden und Sponsoringleistungen an Schulen“ vom 08.02.2018, Az. II.5- M2102-1b.74525 verwiesen.
Idealerweise ist der Beherbergungsbetrieb zunächst nur reserviert oder stornierbar gebucht. Mindestens sollte es aber möglich sein, kostenfrei die Anzahl der teilnehmenden Personen geringfügig zu verändern. Erst wenn alle Erziehungsberechtigten bzw. volljährigen Schülerinnen und Schüler per Unterschrift bestätigt haben, kann final gebucht werden.
Verschiedene Sachverhalte müssen vorab mit dem Beherbergungsbetrieb geklärt werden, u.a.:
- Absprache der Verpflegung bezüglich Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit Küche vor Ort
- Verpflegungszeiten, ggf. Lunchpakete
- Zimmerverteilung (nach Möglichkeit gemeinsam mit den Schülern und Schülerinnen festgelegt)
- Hausordnung
Ein vorheriger Besuch des Beherbergungsbetriebs und des näheren Umfeldes bzw. der Aktivitäten vor Ort ist – soweit möglich - empfehlenswert. So können vorab Informationen eingeholt werden (z. B. zu Gruppenräumen, Schlafräumen und sanitären Anlagen, Fluchtwegen, Außenanlagen, zum Angebot der individuellen Module, Wanderwegen, Krankenhaus, nächstem Arzt bzw. nächster Ärztin, Apotheke etc.).
Auch wenn viele Buchungs- und Reservierungsbestätigungen (z. B. für die Verkehrsmittel, Eintritte etc.) digital vorliegen, kann es hilfreich sein, wenn die wesentlichen Dokumente, vor allem auch die Liste der Namen und Kontaktdaten (Handynummern) der Teilnehmenden und der Erziehungsberechtigten, ausgedruckt und in einer Mappe zusammengefasst vorliegen. Falls die Begleitlehrkräfte vom Mobiltelefon zugreifen können, empfiehlt es sich auch, die Dokumente gesammelt in der Anwendung „drive“ in der „BayernCoud Schule (bycs)“ zu speichern. Die Daten sind nach Beendigung der Schülerfahrt unverzüglich zu löschen.
Sind bestimmte Dokumente dringend für eine Schülerfahrt erforderlich (z. B. bei Reisen ins Ausland), sollten die Schülerinnen und Schüler und deren Erziehungsberechtigte im Vorfeld (z. B. im Elternbrief) darauf hingewiesen werden, die Gültigkeit der Dokumente zu überprüfen.
Die Schulfamilie soll darauf hinarbeiten, jedem Schüler bzw. jeder Schülerin die Teilnahme an der Schülerfahrt zu ermöglichen. Schülerinnen und Schüler, die in begründeten Ausnahmefällen an einer verpflichtenden Schülerfahrt nicht teilnehmen können oder an einer freiwilligen Schülerfahrt nicht teilnehmen, haben während deren Dauer den Unterricht in anderen Klassen oder Kursen oder sonstige Schulveranstaltungen der Schule zu besuchen. Es bietet sich an, sie für die Zeit der Schülerfahrt in einer Parallelklasse oder im Jahrgang darüber oder darunter unterzubringen.
Im Vorfeld der Schülerfahrt sollten wichtige Regelungen (z. B. zur Handynutzung) festgelegt werden. Zudem ist es sinnvoll, die Lerngruppe auch inhaltlich auf die Schülerfahrt vorzubereiten. Auch eine Packliste sowie die mögliche Zimmerverteilung sollten vorab besprochen werden und ggf. (z. B. bei Selbstversorgerhäusern) ein „Dienstplan“ für bestimmte Hausdienste erstellt werden. Außerdem ist es ratsam die Handynummern der Schülerinnen und Schüler sowie die der Erziehungsberechtigten abzufragen. Die Daten sind nach Beendigung der Schülerfahrt unverzüglich zu löschen. Als Alternative zur Abfrage der Handynummern von Schülerinnen und Schülern bietet sich der Kontakt über den BayernCloud – Messenger an. Hilfestellung leistet das medienpädagogische Starterpaket.
Bei der Erstellung eines inhaltlichen Programms (mögliche Umsetzungsbeispiele finden sich unter Impulse zur Programmgestaltung), ist die Erarbeitung von Schlechtwetteralternativen sinnvoll. Zudem bietet es sich insbesondere bei jüngeren Schülerinnen und Schülern an, Spiele, Bastelmaterial oder auch eine Bücherkiste mitzunehmen. In unteren Klassen kann beispielsweise ein Wettbewerb für das sauberste und ordentlichste Mehrbettzimmer („Zimmer-Olympiade“) ausgerichtet werden.
								 Partizipation von Schülerinnen und Schülern bei der Planung und Durchführung einer Schülerfahrt 
								 
							Es bietet sich an, die Schülerinnen und Schüler auch an der Planung, Durchführung und Nachbereitung aktiv zu beteiligen. Dies erhöht unter anderem die Akzeptanz des Programms und fördert zahlreiche Kompetenzen bei den Schülerinnen und Schülern.
Zunächst kann eine gemeinsame Planung des Programms im Plenum sinnvoll sein, bei der konkrete Wünsche und Ideen berücksichtigt werden können. Auch Rahmenbedingungen, wie Nachhaltigkeit und finanzielles Budget, können erläutert und den Schülerinnen und Schülern im Vorfeld begreiflich gemacht werden (Förderung der Alltagskompetenzen).
Durch die Einbeziehung in die Programmplanung können auch Unsicherheiten und Ängsten von Schülerinnen und Schülern im Vorfeld begegnet und Heimweh reduziert werden.
Jüngere Schülerinnen und Schülern können kleinere Aufgaben übernehmen wie beispielsweise:
| Aufgabe | Beschreibung | 
| Tischdienst | Tisch decken, abräumen, abwischen in der Unterkunft | 
| Energiebeauftragte/-r | Licht ausmachen, Heizung herunter regeln in den Zimmern | 
| Gepäckbeauftragte/-r | nach jeder Rast schauen, ob Rucksäcke oder Müll liegen geblieben sind | 
| Weckdienst | Frühaufsteher/-innen mit Wecker übernehmen den Weckdienst am Morgen | 
| Erste-Hilfe-Team | trägt zweites Verbandszeug | 
| Fußballbeauftragte/-r | nimmt den Ball mit und verwahrt ihn | 
| Fotograf/-in | Dokumentation der Schülerfahrt durch Fotos/Videos (vorher müssen die Regeln dazu klar kommuniziert werden) | 
| Autor/-in | Dokumentation der Schülerfahrt durch einen Artikel über jeden Tag | 
| Vorleser/-in, Erzähler/-in | Grusel-Geschichte oder Gute-Nacht-Geschichte erzählen | 
| Witze-Erzähler/in | für jeden Tag als Ritual einen Witz (Witz des Tages) vorbereiten | 
Auch Programmpunkte, wie ein bunter Abend, erfordern die Mitwirkung der Schülerinnen und Schüler. Schülerinnen und Schülern bereitet es Spaß, auch einmal die Rolle eines Spielleiters bzw. einer Spielleiterin zu übernehmen und eine Aktion für die Mitschülerinnen und Mitschüler vorzubereiten.
Während einer Fahrt bietet es sich an, Regeln und das Warum dahinter beispielsweise im Klassenrat zu besprechen und auch Vorschläge von Schülerinnen und Schülern aufzugreifen, z. B. „Wie schaffen wir es, unser Badezimmer gemeinsam sauber und ordentlich zu halten?“.
Bei älteren Schülerinnen und Schülern können neben klassischen Referaten auch organisatorische Arbeitsaufträge vergeben werden. Dazu finden sich hier exemplarisch Arbeitsaufträge für eine Oberstufenfahrt nach Dresden.
Bei der Nachbereitung durch die Schülerinnen und Schüler bieten sich vor allem Texte über die Schülerfahrt für die Schulhomepage oder den Jahresbericht und die Gestaltung von Plakaten als Erinnerung an die Fahrt an. Unter Berücksichtigung der Datenschutzbestimmungen kann als Nachbereitung der Schülerfahrt auch ein Reiseblog oder eine Fahrtenzeitung (analog oder digital) entstehen und so kann es die Schülerinnen und Schüler auch schon vor Ort aktivieren, die Highlights der Fahrt zu dokumentieren.
Eine andere Art der Mitwirkung sind die Übernahme von Planung, Durchführung und Betreuung einer Stadtrallye oder einer kompletten Fahrt für die jüngeren Schülerinnen und Schüler, z. B. im Rahmen eines P-Seminar Projekts, durch die SMV bzw. ein Tutorensystem oder einen Wahlkurs.
								 Tagesplanung im Fokus 
								 
							Im Rahmen der Planung einer Schülerfahrt stehen zumeist die für die Zielsetzung der Fahrt entscheidenden inhaltlichen Programmpunkte im Tagesverlauf besonders im Fokus. Doch auch die Gestaltung der Zeit zwischen einzelnen Programmpunkten sowie zu sogenannten Randzeiten, z. B. vor dem Frühstück, nach dem Mittagessen oder am Abend, kann maßgeblich zum Erfolg einer Schülerfahrt beitragen.
Diese Zwischenphasen können sehr bewusst genutzt werden, um entsprechende folgende Aktivitäten vorzubereiten oder auch um bewusst Kontrapunkte zu setzen. So bietet es sich vor und nach eher rezeptiven Programmpunkten an, aktivierende Momente für die Gruppe, wie z. B. kleine Bewegungsübungen oder freie Spielphasen, zu schaffen. Anregungen für Übungen zur Gestaltung kurzer aktivierender Momente finden sich nicht zuletzt auch in den Bewegungsprogrammen „Voll in Form I“ oder „Voll in Form II“ oder „Lernen durch Bewegung – LeBe!“.
Gerade mehrtägige Schülerfahrten können durch eine Strukturierung und Rhythmisierung des Tagesablaufs auch außerhalb des Hauptprogramms zusätzliche wertvolle Bildungspotenziale entfalten, z. B.:
- Vor dem Frühstück: gemeinsamer Morgenspaziergang (zum Sonnenaufgang) oder Laufangebot, Yoga- und/oder Achtsamkeitsübungen, Meditation, gemeinsames Singen und Musizieren, Kreistanz
- Mittagszeit/Mittagsruhe: (Sport-)Spiele im Freien, Gesellschaftsspiele, Vorleseangebot, Bastelangebot (auch mit selbstgefundenen Naturmaterialien)
- Vor und nach dem Abendessen: (Sport-)Spiele im Freien, Gesellschaftsspiele, Vorleseangebot, Lagerfeuer, gemeinsames Singen und Musizieren, Geschichtenerzählen, Fackel-/oder Nachtwanderung, Disco
								 Sprachliche Barriere in Bezug auf Schülerfahrten 
								 
							Bei ggf. bestehenden sprachlichen Barrieren aufseiten der Eltern und Erziehungsberechtigten sollte in der Kommunikation Folgendes beachtet werden, um einen reibungslosen Ablauf von Schülerfahrten zu gewährleisten.
Es kann – je nach angesprochener Zielgruppe – sinnvoll sein, Elternbriefe in einfacher Sprache zu verfassen oder sie zusätzlich in mehreren Sprachen anzubieten. Auch digitale Übersetzungshilfen mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) könnten helfen, Verständigungsprobleme zu reduzieren. Um eine schnelle Übersetzung durch eine KI, z. B. ByLKI, zu ermöglichen, sollte im Vorfeld bei der Formulierung des Elternbriefes auf nachfolgende Aspekte geachtet werden:
- kurze Sätze formulieren
- einfache Wörter bzw. Sprache benutzen
- Sätze im Aktiv anstelle von Passiv bilden
Eine direkte Kommunikation im Rahmen von Elternabenden macht es möglich, Unklarheiten zu beseitigen. An dieser Stelle ist zu überlegen, ob man einen Elternabend möglicherweise auch online durchführt, um viele Erziehungsberechtigte für eine Teilnahme zu gewinnen.
Von entscheidender Bedeutung ist, die Eltern frühzeitig über die anstehende Schülerfahrt zu informieren. So können mögliche Verständnisprobleme bereits im Vorfeld behoben werden. Um sprachliche Barrieren zu überwinden, kann es beispielsweise sinnvoll sein, sich einer der folgenden Möglichkeiten zu bedienen:
- Dolmetscher und Sprachmittler: Unterstützung durch sprachkundige Lehrkräfte oder Schülerinnen und Schüler
- Übersetzungs-Apps und KI-Tools
- Partnerorganisationen im Ausland: Schulen oder Organisationen vor Ort haben oft Kontakte zu mehrsprachigen Helfern.
- Museen und andere Bildungspartner: Oftmals werden mehrsprachige Führungen oder Audioguides angeboten.
								 Schülerinnen und Schüler mit besonderen Unterstützungsbedarfen 
								 
							Budget
- Die Schülerfahrt sollte nicht zu teuer sein. Es empfehlen sich daher Ziele mit weniger weiter Anreise.
- Die Schülerfahrt sollte bereits weit im Vorfeld angekündigt werden.
- Finanzielle Unterstützung klären (z. B. BuT – Bildungspaket in Deutschland, Elternbeirat, Förderverein etc.)
Ausweisdokumente, Genehmigungen, Krankenversicherungen
- Bei Schülerinnen und Schülern mit ohne deutsche Staatsangehörigkeit ist es besonders wichtig, vor allem bei einer Schülerfahrt ins Ausland darauf zu achten, welche Ausweisdokumente etc. benötigt werden.
Kulturelle Unterschiede
- Es ist wichtig, sensibel für verschiedene kulturelle Perspektiven und Bedürfnisse (z. B. Ernährung, religiöse Praktiken) zu sein.
								 Prävention sexualisierter Gewalt bei Schülerfahrten 
								 
							Die nachfolgenden Punkte sind als Vorschläge für präventive Maßnahmen bei Schülerfahrten gedacht. Die konkrete Ausgestaltung richtet sich immer nach den Bedarfen und Ressourcen der Schule bzw. der konkreten Fahrt.
Damit sich alle Beteiligten bei einer Schülerfahrt sicher fühlen, sind klare Präventionsmaßnahmen erforderlich. Bereits vor der Schülerfahrt sollen die Schülerinnen und Schüler behutsam an Themen wie Sicherheit, Grenzen setzen und sexualisierte Gewalt herangeführt werden. Ziel ist es, ihr Bewusstsein für Risiken zu schärfen, sie zu stärken und ihnen zu vermitteln, dass sie sich in schwierigen Situationen Hilfe holen können – ohne dabei Angst zu erzeugen.
Besonders in neuen oder interkulturellen Kontexten können Unsicherheiten im Umgang mit Nähe, Körperlichkeit und persönlichen Grenzen entstehen. Was in einer Kultur oder Gruppe als höflich oder selbstverständlich gilt, kann in einer anderen als unangemessen empfunden werden. Deshalb müssen die Schülerinnen und Schüler für diese Unterschiede sensibilisiert werden und eine klare Anlaufstelle für Fragen oder Unsicherheiten haben. Sie sollen wissen, dass sie sich jederzeit an ihre Kontaktperson wenden können. Lehrkräfte und sonstige Begleitpersonen müssen geäußerte Bedenken ernst nehmen und Probleme – auch wenn sie kulturell oder gruppendynamisch bedingt sind – offen ansprechen.
Das ISB-Portal Schutzkonzepte bietet konkrete Ansatzpunkte, um Präventionsmaßnahmen in Schülerfahrten zu integrieren. Entscheidend ist, dass Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und sonstige Begleitpersonen sowie Eltern aktiv eingebunden werden. Das ISB-Portal geht auch auf Vereinbarungen zum grenzwahrenden Umgang ein, die im Rahmen einer Schülerfahrt relevant sein können.
Eine Schülerfahrt ist nur dann wertvoll, wenn sich alle Beteiligten sicher und wohlfühlen.
Ausgewählte Maßnahmen der Prävention im Einzelnen:
- Gemeinsames Erarbeiten von Verhaltensregeln unter Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler, z. B. keine Fotos/Selfies in sensiblen Situationen wie Umkleiden oder Duschräumen, kein Betreten „fremder“ Schlafräume
- Erstellung eines Interventionsplans und Vorbereitung von Notfallplänen und Bereitstellung von Informationsmaterialien (unter Bezugnahme auf das Schutzkonzept der Schule)
- Risikoanalyse der Unterkunft und Umgebung (z. B. getrennte, abschließbare Duschen/WCs, abgelegene Orte vermeiden)
- Klare Botschaft kommunizieren: „Hilfe holen ist kein Petzen!“
- Stärkung der Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler und Ermutigung, Unsicherheiten oder Vorfälle offen anzusprechen
- Ernstnehmen und Thematisieren von Bedenken durch die zuständige Lehrkraft, auch wenn sie kulturell oder gruppendynamisch begründet sind
Ausführliche Informationen zum Thema „Prävention bei Schülerfahrten“ inklusive einer Checkliste finden sich im ISB-Portal Schutzkonzepte.
 
  
  
 